Die Philanthropie hat ihre Wurzeln im Griechischen und steht sinngemäss für Menschenfreundlichkeit (philos = Freund, anthropos = Mensch). Sie hat im Laufe der Geschichte mehrere Bedeutungswandel erfahren und bezeichnet in ihrer neueren, aus dem anglo-amerikanischen Sprachgebrauch zu uns herübergekommenen Bedeutung, die private Förderung des Gemeinwohls.
Die älteste Form der Philanthropie ist die barmherzige Wohltätigkeit; sie existiert bereits seit dem Beginn der menschlichen Kulturgeschichte. Zum ersten Mal sichtbar wurde sie durch die Mittel, mit denen die Mitglieder einer Gemeinschaft sich um ihre Angehörigen kümmerten und die Schwachen und Armen unterstützten.
Das herkömmliche Philanthropie-Verständnis befindet sich heute im Wandel. So spenden wohlhabende Personen nicht unbedingt weniger, aber immer häufiger mit klaren Wirkungszielen (Venture Philanthropie). Darüber hinaus entdecken immer mehr Organisationen in Form der Investition eine weitere Möglichkeit Gutes zu tun. Sie beziehen sogenannte Socially Responsible Investments, kurz SRI in ihre Anlagestrategie mit ein.
Philanthropisches handeln kann in vielfältige Formen annehmen. Traditionell handelt es sich dabei immer um eine Variation der Spende. Aus einer handlungsorientierten Sicht lässt sich zwischen einer finanziellen (finanzielle Mittelbeschaffung), zeitlichen (philanthropisches Engagement) oder sachlichen (umfasst Sachwerte) Spende unterscheiden.
Neue Formen der Philanthropie zeigen sich in Venture Philanthropy - einen Ansatz der Philanthropie, der sich stark an unternehmerischen Prinzipien orientiert. Die Venture Philanthropie setzt Private Equity bzw. Risikokapital ein, um soziale, ökologische oder gesellschaftliche Vorhaben zu unterstützen. Anders als Stiftungen oder Spender kann die Venture Philanthropie verschiedenste Finanzierungsformen nutzen, etwa Darlehen und Eigenkapital. Empfänger der bereitgestellten Gelder sind zum Beispiel Non-Profit-Organisationen und Sozialunternehmen. Neben dem finanziellen Engagement unterstützen Vertreter der Venture Philanthropie die geförderten Vorhaben in der Regel auch mit Mentoring, Beratung und Netzwerkkontakten.
Socially Responsible Investment - Diese Anlageform berücksichtigt neben ökonomischen auch ökologische, ethische, Governance- und soziale Aspekte. Anleger können somit eine Art doppelte Rendite erzielen: sie erwirtschaften eine ökonomische Rendite und können gleichzeitig ihre Missionen nachhaltig fördern. Solche nachhaltige Geldanlagen bieten über das Vermögensmanagement von Stiftungen und Non-Profit-Organisationen die Option, den Zweck der Empfänger-Institutionen zu unterstützen.
Impact Investment - Nachhaltige Geldanlagen sind mehr als ein Anlage-Stil oder eine Produktkategorie. Sie werden für immer mehr Anleger zum persönlichen Programm und zu einer anderen Art des Umgangs mit Geld, als deren Ziel der sog. Impact der Geldanlage zu sehen ist. Die Frage nach der gezielten Wirkung der Geldanlage auf soziale, ökologische, ethische oder auch Governance-Ziele der Anleger steht im Mittelpunkt. Microfinance Investment Funds, Green Building Investment Funds oder nachhaltige Waldinvestments sind hier bereits im Markt erhältliche Beispiele. Der Klimawandel dürfte hier weiterhin eine Hauptrolle spielen.